Der Spiegelwald – Aris Reise zur Selbstentdeckung

„Jeder große Held war einmal jemand, der dachte, er sei gewöhnlich – bis er sich traute, an sich zu glauben.“

Ari war ein Junge mit lockigem Haar und funkelnden Augen, aber in letzter Zeit fühlte er sich klein. Egal, was er tat, es schien immer jemanden zu geben, der es besser konnte. Sein bester Freund Leo rannte schneller, seine Schwester malte schönere Bilder, und in der Schule waren die anderen immer schneller mit den Antworten.

„Ich bin einfach nicht besonders“, dachte Ari oft. Eines Tages, als er durch den Wald nahe seines Dorfes streifte, stolperte er über eine alte, verwitterte Tür, die halb im Moos verborgen lag. Neugierig drückte er sie auf – und fand sich in einem Wald aus Spiegeln wieder.

Überall, wo er hinsah, spiegelte er sich selbst – aber in jedem Spiegel sah er anders aus. In einem Spiegel sah er sich als großer Krieger, mutig und stark. In einem anderen war er ein geschickter Zauberer, mit funkelnden Händen, die Magie wirkten. Doch dann sah er einen Spiegel, der ihn genauso zeigte, wie er sich fühlte: klein und unbedeutend.

Plötzlich erschien eine hohe Gestalt aus Licht. Es war Oria, die Wächterin des Spiegelwaldes. „Warum siehst du so traurig aus, Ari?“ fragte sie sanft.

Ari seufzte. „Ich bin nicht besonders. Andere können alles besser als ich.“ Oria lächelte und deutete auf die Spiegel. „Jeder dieser Spiegel zeigt eine Wahrheit über dich. Die Frage ist nur: Welchen möchtest du sehen?“

Ari runzelte die Stirn. „Aber ich bin nicht so stark oder magisch wie in diesen Spiegeln…“ „Nicht jetzt. Aber du kannst es werden“, sagte Oria. „Jeder große Held war einmal ein Junge, der dachte, er wäre gewöhnlich. Der Unterschied ist: Sie haben sich getraut, an sich zu glauben.“ Ari schaute noch einmal in den Spiegel mit dem Krieger. Konnte es sein, dass er stärker war, als er dachte?

Oria hielt ihm einen kleinen, runden Spiegel hin. „Hier, nimm diesen mit. Immer wenn du zweifelst, schau hinein – und erinnere dich, dass du entscheiden kannst, welches Bild du von dir selbst siehst.“

Ari nahm den Spiegel und als er aufblickte, war der Wald verschwunden. Er stand wieder am Waldrand – aber etwas in ihm hatte sich verändert.

Von diesem Tag an begann Ari, Dinge auszuprobieren, die er sich zuvor nicht zugetraut hatte. Er übte geduldig, statt sich mit anderen zu vergleichen. Und nach und nach wurde er schneller, geschickter, klüger – nicht, weil er perfekt war, sondern weil er sich erlaubte, zu wachsen.

Reflexionsfragen für Eltern & Kind

1️⃣ Selbstidentifikation & Emotionsverarbeitung: „Hast du dich auch schon mal so gefühlt wie Ari? Wann war das?“

2️⃣ Kognitive Umstrukturierung & Growth Mindset: „Warum hat Ari gedacht, dass er nicht gut genug ist? Und was hat ihm geholfen, es anders zu sehen?“

3️⃣ Übertragung in den Alltag (Selbstwirksamkeit stärken): „Was könntest du tun, wenn du das nächste Mal an dir zweifelst? Wie könnte dein ‚Spiegel‘ aussehen?“

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