Der kleine Fuchs und die funkelnden Beeren

„Manchmal wird etwas noch wertvoller, wenn man es teilt.“

In einem dichten, grünen Wald lebte der kleine Fuchs Finn mit seiner Familie. Finn war flink, schlau und liebte es, durch das Laub zu springen. Doch seit einiger Zeit hatte er eine neue Herausforderung: Sein kleiner Bruder, Lenny, war überall dabei! Und nicht nur das – Lenny bekam oft mehr Aufmerksamkeit. Wenn Finn eine besonders leckere Himbeere fand, war Mama Fuchs oft damit beschäftigt, Lenny zu füttern. Wenn Finn ein neues Spiel spielen wollte, musste Papa Fuchs erst Lenny trösten. Finn fühlte sich oft unsichtbar und ärgerte sich so sehr, dass er manchmal einfach Len­nys Beeren nahm, obwohl er wusste, dass es nicht fair war.

Eines Tages lief Finn mit einem mürrischen Blick durch den Wald, als er auf die weise alte Eule Edda traf. Sie saß auf einem Ast und betrachtete ihn mit ihren sanften Augen.

"Was drückt dich, kleiner Fuchs?" fragte sie.

Finn seufzte tief. „Immer muss sich alles um Lenny drehen. Mama und Papa haben kaum Zeit für mich. Und wenn er etwas hat, will ich es auch!"

Edda nickte. „Weißt du, Finn, du erinnerst mich an die funkelnden Beeren des Waldes. Manche leuchten in der Sonne, andere verstecken sich im Schatten. Doch alle sind wertvoll. Möchtest du eine besondere Aufgabe übernehmen?"

Finn wurde neugierig und nickte eifrig.

Am großen Baum wachsen Zauberbeeren. Sie leuchten besonders hell, wenn man sie teilt. Willst du mir helfen, das Geheimnis zu testen?"

Finn war begeistert und lief sofort los. Er fand eine große, saftige Beere und hielt sie vorsichtig in seinen Pfoten. Sie funkelte schwach. Zögernd brach er sie in zwei Hälften und gab eine Lenny. Und plötzlich – die Beere begann heller zu leuchten! Lenny quietschte vor Freude und drückte Finn mit seiner kleinen Schnauze. Finn spürte ein warmes Kribbeln in seinem Bauch.

„Manchmal,“ sagte Edda lächelnd, „wird etwas noch wertvoller, wenn man es teilt.“

Von diesem Tag an fiel es Finn leichter, mit Lenny zu teilen. Es war nicht immer einfach, aber jedes Mal, wenn er sich bemühte, spürte er das warme Kribbeln und sah, wie Lenny glücklich strahlte. Und am schönsten war es, wenn Mama und Papa Finn stolz ansahen und ihm eine extra lange Kuscheleinheit schenkten – nur für ihn.

Reflexionsfragen für Eltern & Kind

1️⃣ Selbstidentifikation & Emotionsverarbeitung: „Hast du dich schon mal wie Finn gefühlt? Wann war das?“

2️⃣ Kognitive Umstrukturierung & Problemlösungsansätze: „Was hat Finn geholfen, sich besser zu fühlen? Wie hat sich sein Verhalten verändert?“

3️⃣ Übertragung in den Alltag: „Wie könnten wir gemeinsam eine ‚Zauberbeeren-Idee‘ für dich finden, damit du dich besonders fühlst?“

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