Leo und die zwei Welten

„Du bist ein Weltenwandler – stark genug, zwei Welten zu lieben.“

Leo war ein echter Superhelden-Fan. Er liebte es, sich vorzustellen, wie er mit einem Umhang durch die Lüfte flog und Gutes tat. Doch es gab etwas, das ihm schwerfiel: Jedes Mal, wenn er zu seinem Vater ging, fühlte es sich an, als müsste er seine Welt verlassen. Und jedes Mal, wenn er zurück zu seiner Mutter kam, war es genauso schwer.

Eines Abends, als er in seinem Zimmer saß, erschien plötzlich ein geheimnisvoller Lichtblitz. Vor ihm stand Nova, ein echter Superheld mit einem schimmernden Anzug. „Leo, du hast eine besondere Gabe – du bist ein Weltenwandler!“, sagte Nova mit einem Lächeln.

„Ein Weltenwandler?“ fragte Leo neugierig.

„Ja! Es gibt zwei Welten, die du liebst – die Welt bei deiner Mama und die Welt bei deinem Papa. Manchmal fühlt es sich schwer an, zwischen ihnen zu wechseln. Aber genau das macht dich besonders: Du kannst in beiden Welten Superkräfte entfalten!

Leo runzelte die Stirn. „Aber es ist so traurig, wenn ich von einer Welt in die andere gehe. Ich weiß nicht, wo ich hingehöre.“

Nova nickte verständnisvoll. „Das liegt daran, dass dein Herz groß genug ist, beide Welten zu lieben. Aber weißt du was? Du kannst etwas tun, damit der Wechsel leichter wird.“

Leo horchte auf. „Was denn?“

Du brauchst einen Weltenanker! Etwas, das dich an die Liebe in jeder Welt erinnert. Etwas, das du mitnehmen kannst.

Leo dachte nach und nahm schließlich sein Lieblingscomic-Heft. „Das könnte mein Weltenanker sein! Ich nehme es mit, egal wo ich bin, und wenn ich es aufschlage, fühle ich mich verbunden.

Nova strahlte. „Das ist eine großartige Idee! Und weißt du was? Jedes Mal, wenn du dich verabschiedest, kannst du dir vorstellen, dass du mit deinem Umhang in die nächste Welt fliegst – wie ein echter Superheld.“

Leo lächelte. Das fühlte sich gut an. Von diesem Tag an nahm er sein Comic-Heft überall mit und stellte sich vor, wie er wie ein Superheld zwischen seinen beiden Welten reiste. Er merkte, dass er nicht entscheiden musste, welche Welt besser war – er war in beiden zu Hause.

Reflexionsfragen für Eltern & Kind

1️⃣ Selbstidentifikation & Emotionsverarbeitung: „Hast du dich schon mal wie Leo gefühlt? Wie war das für dich?“

2️⃣ Kognitive Umstrukturierung & Problemlösungsansätze: „Wie hilft Leos Weltenanker ihm, sich in beiden Welten wohlzufühlen? Was könnte dein eigener Weltenanker sein?“

3️⃣ Übertragung in den Alltag: „Wie können wir dir helfen, den Wechsel zwischen Mama und Papa leichter zu machen? Was für ein Ritual würde dir helfen?“

Jetzt eigene Geschichte generieren